Donnerstag, 30. August 2007

Mein Patenkind Heydy Mireya Mendoza Vega


Heute hatte ich die einmalige und langersehnte Gelegenheit, mein Patenkind von World Vision, das ich nun seit 2 Jahren unterstuetze, zu besuchen. Heydy ist 3 Jahre alt und wohnt in den Anden von Peru. Ihre Lieblingstiere sind Kuehe, Schweine und Meerschweinchen, die sie mit Vorliebe verspeist :). Sie ist ein sehr froehliches, aufgedrehtes Kind, das gerne lacht und tanzt.
Es war ein schoenes Erlebnis...

Dienstag, 28. August 2007

Trujillo und seine Kultur


Leicht uebermuedet, begannen wir gestern bereits unseren ersten Kulturtrip zu der groessten praekolumbianischen (toent gut, was?) Lehmziegelstadt Chan Chan. Auch folgten heute einige Ruinen und Wandmalereien, die 2000 Jahre alt und teilweise noch sehr gut erhalten sind.
Kultur pur :).

Mitternachtssnack an der Zollkontrolle


Wir haben es geschafft!!! Nach 18 stuendiger Busfahrt sind wir nun endlich in Peru angekommen. Sind schon ganz andere Dimensionen... Peru ist einiges groesser als Ecuador (etwa dreimal so gross wie Deutschland), dementsprechend die Distanzen, die wir ab nun zuruecklegen werden.
Diese Busfahrt verlief einigermassen ruhig. Kaum hatten wir Passstempel gesammelt, wurde auch schon unser Gepaeck nach der Grenze durchsucht. Barbara und ich nutzten die Zeit wieder einmal mehr um zu essen ;)-besser gesagt, das Essen zu besorgen, da wir sogleich wieder einsteigen konnten. Da die meisten Leute schon lange vor uns gegessen hatten und nun schlafen wollten, mussten Barbara und ich, wohl oder uebel, im Dunkeln essen... Ein aufmerksamer Mitfahrer hat uns dann freundlicherweise seine Stirnlampe geliehen, damit wir auch noch mitbekamen, was wir da zu uns nahmen :).

Abschied von Guayaquil


Am Freitag war es nun so weit... Musste (wollte) mich vom Hort verabschieden, um weiterziehen zu koennen.
Barbara und ich organisierten ein kleines Festli fuer die Kinder mit Torte, Coca Cola und Ballone-kurz gesagt: es war ein richtiges Highlight zu sehen, wie sehr sich die Kinder nur schon so freuten, als wir Cola verteilten (gibt hier nur zu bestimmten Anlaessen-eher selten also). Spaeter leuchteten die Augen nur noch so, als dann auch noch eine knallige, rosa Clowntorte aufgetischt wurde. Die Ballone gaben ihnen dann den Rest :). Ich glaube kaum, dass ich dies in dieser Art und Intensitaet nochmals in der Schweiz erleben werde. Mir wurde einmal mehr bewusst, wie verwoehnt unsere Kinder sind, welches Privileg wir haben, in der Schweiz aufgewachsen zu sein und wie wenig wir dies teilweise schaetzen.
Alles in allem eine super Erfahrung! Aber nun muss ich doch weiter, die Abenteuer warten :).

Freitag, 24. August 2007

Buspanne und kleines Erdbeben...

Am Montag haben wir die Reise zurueck nach Guayaquil angetreten. Wie ueblich in einem Bus... Es hiess 4-5 Stunden von Cuenca nach Guayaquil... Aber das heisst es noch viel hier ;). Die Zeiten sollte man nicht so genau nehmen (normalerweise ja voll mein Fall...).

Als wir da gerade mitten in einem Nationalpark mit viel Nebel waren, ruckelte es relativ heftig im Bus und der Chauffeur und sein Herr Gehilfe sprangen wie von der Biene gestochen aus dem Bus! Sie rollten irgendwelche Steine auf der Strasse umher, ihre Kleidung faerbte sich mit der Zeit schwarz und ein nervtoetendes Warnsignal war zu hoeren-das schien uns etwas suspekt... Nach kurzer Inspektion meinerseits (ich und grosse Autos...) war klar, Rad muss gewechselt werden und die Herren waren schon voll in Gange. Jeder wollte mitmischen und jeder wusste es besser, da wollte ich mit meinem Wissen natuerlich nicht auch noch auftrumpfen ;). Sichtbar fuer alle war jedoch, das ein Rad explodiert war-durch was? Keiner schien es zu wissen... Naja, so verweilten wir nun im dunklen, nebligen Nationalpark ohne jeglichen Natelempfang. Zum guten Glueck waren die Herren speditiv (!!!) und hatten das Rad nach einigen Stunden gewechselt, bis sie bemerkten, dass irgendwas mit dem Luftdruck nicht stimmt und immer wieder Luft entwich... Naja, weitere verstrichene Zeit und ganz hitzige Debatten, die zu beobachten waren. Alles in allem fuer mich schon fast nicht mehr spektakulaer (man errinnere sich an meine Quito-Guayaquil-Fahrt, bei der wir von der Polizei aufgehalten wurden, da der Chauffeur keine Papiere besass, sondern mit den Papieren seiner Schwester unterwegs war und der Bus per sofort beschlagnahmt wurde...)!

Auch war am Dienstag ein kleines Erdbeben hier in Guayaquil spuerbar-die Lampen haben auf jeden Fall schoen gewackelt und mit den Fuessen auf dem Boden war es einem schon etwas mulmig. Es scheint sich etwas zu tun unter der Erde...

Wie auch immer, morgen gehts dann weiter nach Peru. Eine 18stuendige Busfahrt wartet auf mich-mal schauen, was mich in diesem Bus erwartet :).

Sonntag, 19. August 2007

Teufelsnase


Nach Erholung muss auch immer gleich wieder ein bisschen Action her, sonst wirds mir nur langweilig... Deswegen haben wir uns dann auch fuer die Teufelsnase entschieden. Beginnen wuerde sie in Riobamba. Dort besteigt man einen Zug-also aufs Dach. Von dort geht es dann ueber Huegel und Wiesen Richtung Alausi. Von dort wuerde man dann nochmals ein bisschen in die Bergwelt eintauchen und schlussendlich vor einem Berg stehen, der aussieht wie ein Gesicht mit Hakennase. Warum immer wuerde??

Von vorne: in Riobamba erklaerte man uns sogleich am Bahnhof, dass der Zug momentan nicht fahrtuechtig sei, da er vor 2 Tagen den Geist aufgegeben habe (nicht ganz untypisch fuer dieses Land)... Es fahre aber ein Ersatzbus bis nach Alausi und von dort aus koenne man mit einem kleineren Exemplar von Zug die Reise fortfahren. Haben wir dann auch gemacht! Leider durften wir schlussendlich nur fuer ca. eine halbe Stunde aufs Dach und die Teufelsnase wurde uns auch noch vorenthalten-schade!
Aber lustig war es ohnehin, denn ein bisschen Action braucht das Herz :)!

Freitag, 17. August 2007

Baños und das Wasser


Nach diesem saukaltem und saustrengem Ausflug zum Cotopaxi, dachten wir uns, ein bisschen Entspannung koennte uns nicht schaden...
Baños, ein kleines Touridoerfchen, bekannt fuer seine Thermalquellen, kam uns also sehr gelegen :).
Nebst faulem Herumschlendern und spassigem Plantschen, liess ich mich von Mountainbikerin Barbara und Sportskanone Danny (Englaender, der den Cotopaxi GANZ bestiegen hat...) zu einem Velotuerli entlang den Wasserfaellen ueberreden... Schon wieder Sport ;)... Mit Velohelm (ist bei diesen Strassenverhaeltnissen dringenst noetig-vor allem wenn einem fast ein Hund vom Velo reisst...) ausgeruestet gings Kilometer fuer Kilometer hinein in die Natur.
Schoen wars ja, muss ich ja zugeben, aber das entspannende Bad und der Ausgang danach paessleten mir dann doch besser :).

Cotopaxi Refugio 4800 m


Man moege es nicht fuer moeglich halten... Jetzt kommts: Barbara und ich (zwei ausgesprochene Wander-Bergsteiger-Muffel)haben uns in einer schwachen Minute tatsaechlich fuer eine Cotopaxi-Besteigung entschieden (also nur bis zur Schutzhuette, aber fuer uns war es wie eine Ganzbesteigung...).
Unser Guide, der den Cotopaxi schon x-mal bestiegen hat, fand uns 2 Schweizer dann doch sehr amuesant ;). Er habe sich die Schweizer ein wenig wanderfreudiger vorgestellt-da haben wir ja mal wieder ein gutes Bild hinterlassen...
Wegen dem in der Nacht zuvor gefallenen Neuschnee, mussten wir das Bergauto auch noch frueher stehenlassen. Da keuchten wir dann wie alte Kuehe den Berg hinauf. Die Hoehe und die uns andauernd ueberholenden, angefressenden Bergsteiger gaben uns dann noch den Rest!
Die Situation an sich war ja schon komisch... Wir-am Bergsteigen-im August im Schnee-mit lauter Angefressenen. Da konnten wir nicht anders, als in einen Lachanfall hinueberzugehen. Bloederweise war die Luft so duenn, dass wir nur noch nach Luft japsend gackerten. Die Leute um uns schienen leicht besorgt, aber nach einiger Zeit der Sauerstoffzufuhr, wurden wir wieder einigermassen normal und faehig, den Abstieg vorzunehmen :).
Wir haben uns geschworen, keine solche Touren mehr zu buchen, sondern unser Geld besser anzulegen, z.B. in einen feinen Znacht oder so ;).

Uebrigens: der Cotopaxi ist mit 5897 m der zweithoechste Vulkan/Berg und der hoechste, aktive Vulkan in Ecuador. Also wirklich kein Pipifax...

Donnerstag, 16. August 2007

Erdbeben in Peru

Entwarnung: befinde mich momentan noch in Ecuador und habe vom riesigen Erdbeben in Peru nichts mitbekommen. Geht mir gut, nur der Schreck sitzt etwas in den Knochen.
Wie es nun weiter geht, wissen wir noch nicht, da bereits Tsunamiwarnungen fuer Kolumbien, Ecuador, Peru und Chile durchgegeben wurden...
Melde mich bei Gelegenheit wieder.

Montag, 13. August 2007

Schoggi und Milch


Darf ich vorstellen: Jeremy
Mein Schoggitaler meint, wir passen wunderbar zusammen...
Werde ihn vermissen-bin noch keinem maennlichen Wesen begegnet mit soviel Charme :).

Otavalo


Nachdem ich nach den Galapagos noch einige Tage in der Guarderia gearbeitet habe, war nun das Reisefieber doch groesser und mich hats in den kalten Norden von Ecuador verschlagen.
Mit Barbara, die ich ohne Handy (!!!) in Quito geortet habe, gings dann nach Otavalo, zwei (manchmal auch ein bisschen mehr, je nach Buschauffeur...) Busstunden von Quito entfernt. Otavalo ist vor allem beruehmt fuer seinen Markt am Samstag, der groesste seiner Art in ganz Suedamerika. Wir zwei ausgekochten Haendlerinnen durften diesen natuerlich nicht verpassen.
Um acht Uhr morgens gings dann auch schon los, wir waren verhaeltnismaessig spaet dran (bei mir ja nichts Neues...), die Otavalo-Indianer waren schon seit fuenf Uhr morgens dort.
Gefeilscht, gehandelt, anprobiert, fotografiert-der Tag war schnell vorbei und bleibt vor allem wegen den freundlichen Otavalo-Indianern unvergessen.

PS: habe Indianerpulli erstanden, komme mir schon ein bisschen Tourimaessig vor... Gibt aber schoen warm bei unseren Aufenthalten auf luftiger Hoehe (durchschnittlich meist ueber 2500 m.u.M)

Mittwoch, 1. August 2007

Galapagos


Nach langem (nein, eigentlich war es eine Kurzschlussreaktion...) Ueberlegen, habe ich mich anfangs letzter Woche entschieden, die Galapagos nun doch zu bereisen-obwohl schweineteuer! Der Entscheid war richtig :).
Heute leicht sonnenverbrannt bin ich wieder in meinem Slum angekommen und schwelge noch immer in Errinnerungen der letzten Tage auf Galapagos.
Samstagmorgen gings gleich los. Barbara und ich kippten schon fast aus den Latschen, als wir das erste Mal unser Boot sahen-es war naemlich eine Jacht, kein Boot wie sie immerzu betonten. Fuer uns natuerlich ein richtiger Kulturschock, aus den Slums (nachts zuvor getraute sich doch tatsaechlich noch eine Ratte in mein Schlafgemach...) direkt auf eine Luxusjacht!!!

1.Tag Isla Santa Cruz: die Riesen-Galapagosschildkroeten mussten wir genauer unter die Lupe nehmen... Wahnsinnstiere mit einer Riesengroesse, sehr gemaechlich, aber superspannend. Ueber Nacht sind wir dann mit unserer Jacht Galaxy Richtung Insel San Cristobal getuckert, wo wir schon unseren ersten Uebelkeitsanfall hatten ;). Diese Dinger von Schiffen schaukeln halt schon dermassen fest, vor allem dann wenn man schlafen sollte...

2.Tag Isla San Cristobal: an einem Traumstrand hatten wir dann unsere erste Begegnung mit Seeloewen. Da lagen sie alle waelzend, schlafend oder plantschend am sonst leeren Strand und schienen uns Touris kaum zu beachten. Habe diverse abgelichtet und haette womoeglich auch die ganze Chipkarte gefuellt, wenn sich nicht mein Akku bemerkbar gemacht haette ;). Nachmittags gings dann weiter zum Schnorcheln von der Jacht aus. Ein wunderbares Erlebnis, da die neugierigen Seeloewen mit uns schwammen und sich einen Spass daraus machten uns Touris zu erschrecken, indem sie auf uns zuschossen und dann einige Zentimeter vor dem Zusammenstoss blitzschnell auswichen-richtige Schlitzohren :). Auch die Riesenmeeresschildkroeten konnten wir sichten und haben sie einige Schwuemme weit begleitet.

3.Tag Isla Española: erneuter Traumstrandbesuch mit Seeloewen und Iguanas (bei uns als Leguane bekannt). Auch konnte beim anschliessenden Schnorcheln vom Strand weg schon ein erster Hai gesichtet werden-ein Tiburon tintorera. Ein Hai, der eine weissgefaerbte Schwanzflosse hat, scheinbar-hat mir der Guide danach gesagt, die Aufregung war fuer solche Details zu gross :).
Nachmittags besuchten wir die einzigartige Vogelwelt auf Española. Nebst den tolpatschigen Blaufusstoelpeln, bestaunten wir auch bruetende Albatrosse. Alle Inseln sind in ihrer Natur einzigartig und sehr verschieden. So mussten wir auch nach jeder Rueckkehr zum Schiff unsere Schuhe putzen, damit wir auch kein einziges Sandkoernchen auf eine andere Insel mitnahmen und somit nicht deren einzigartige Vielfalt zerstoerten ;).

4.Tag Isla Santa Cruz: nochmaliger Besuch der Insel von der anderen Seite her. Diesmal nur mit dem Schlauchboot unterwegs, machte unser Guide einige Riesenrochen ausfindig. Auch wimmelte es von Haien-da wird einem dann schon auch mal mulmig, obwohl uns versichert wurde, sie haetten schon gefruehstueckt :) (ganz so schlimm war es nicht, diese Haiart mache den Menschen scheinbar grundsaetzlich nichts...). Die superschoenen, kleinen Fischis waren nebst diesen Attraktionen natuerlich schon fast unspektakulaer.
Danach ging es leider schon wieder zurueck zum Flugi und zurueck in die Slums!

Was nehme ich mit von diesen 4 wundervollen Tagen? Eine Menge Kontakte mit Menschen aus der ganzen Welt, ein volles Fotichipchaertli, eine imense Ehrfurcht vor der Natur und wahrscheinlich nochmals einige Kilos mehr auf den Rippen :) (Essen wie im Luxushotel-wir dachten, wir schaufeln einfach mal in uns hinein, wissen schliesslich nicht, wann es wieder mal was Rechtes zu essen gibt bei unseren "Kochkuensten"...).

Wuensche nun allseits einen gefreuten Nationalfeiertag, werden ihn hier natuerlich auch feiern-mit Schweizer Schokolade :).