Donnerstag, 19. Juli 2007

Quito und die Mitte der Welt


Auf 2800 m angekommen, war ich zuerst mal ein bisschen ausser Atem :)-und todmuede. Hatte die Nacht in einem Bus von Manta nach Quito verbracht und kaum geschlafen... Die Schlagloecher der Strasse, die Salsamusik, die ewigen Essensverkaeufer im Bus gaben ihr Bestes, um mich vom Schlafen abzuhalten! Der Montag war also schon mal dahin...
Die restlichen Tage betrieb ich wieder mal ein bisschen Tourismus und nahm Quito unter die Lupe-ein auch nicht ganz sicheres Pflaster.
War mit einem Hochseilbaehnli auf einem Huegel auf 4100 m ueber Meer und bekam ganz schnell ziemlich rote Backen-war wahrscheinlich die Kaelte, kann mir nicht vorstellen, dass die roten Blutkoerperchen so schnell da hinauf wandern :). Der Ausblick ueber ganz Quito und die dahinterliegenden Vulkane (bis 6000 m hoch!) war ueberragend und beeindruckend. Doch nach einiger Zeit wurde mir dann die Luft doch zu duenn da oben.
Weiter besuchte ich die Mitte der Welt-die Grenze von Nord zu der Suedhalbkugel, auf der Nullerlinie sozusagen. Relativ touristisch, aber doch noch sehr glatt.
In der Altstadt, die wunderschoen ist mit den alten Bauten und den vielen Balkonen, hielt ich mich nicht sehr lange auf, war mir alleine doch nicht so geheuer mit den vielen herumlungernden Maennern (habe teilweise ein bisschen Paranoia, aber lieber so als andersrum) ;). Die Jungfrau von Quito begutachtete ich von unten (also unten vom Huegel meine ich damit), wollte mir einen weiteren Aufstieg in die hoeheren Sphaeren ersparen. Meine Kondition als neuer Moppel scheint eben nicht die Beste zu sein (war sie auch vorher nicht!)...
Am Donnerstagmorgen gings dann wieder zurueck nach Guayaquil via Panamericana. Von 2800 m auf Meereshoehe... Die Fahrt war recht abenteuerlich, wenn man bedenkt, dass meistens keine Leitplanke vorhanden ist und es einige Kilometer nebenan abwaerts geht. Ich naives Ding fragte auch noch meine Sitznachbarin, ob es denn viele Unfaelle auf dieser Strecke gebe, da mich die vielen Kreuze am Wegesrand ein wenig beunruhigten... Es stellte sich dann heraus, dass hier die meisten Unfaelle stattfinden-mehr wollte ich dann auch nicht mehr wissen!
Begleitet wurde die Fahrt ueberwiegend von Laura Pausini, die von Liebe, Vertrauen und Sicherheit sang, waehrend ich am liebsten den Berg hinunter gelaufen waere... (Liebe: ist momentan nicht anwesend, Vertrauen: in wen? Etwa den Buschauffeur?, Sicherheit: Gurte gibt es keine, Leitplanken scheinen auch ein Fremdwort zu sein und gemaessigtes Fahrtempo scheint nur fuer Looser)
Bin dann doch noch heil hier in Guayaquil wieder angekommen und habe zu meiner groessten Freude eine Mitbewohnerin bekommen. Barbara, eine weitere Volontaerin aus Bischofszell, die in Engelburg als Kindergaertnerin arbeitet. So stuerzen wir uns nun zu zweit in die Abenteuer fremder Laender :).

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