Mittwoch, 13. Juni 2007

Lebenszeichen

Bin am Freitagabend spaet in Guayaquil gelandet und da hat es mich gleich aus den Socken gehauen... Diese Stadt ist riesig, gigantisch-und relativ haesslich! Ich wurde von Mafer (Maria Fernanda, die Schwaegerin des Hortinhabers Dani) ab Flughafen abgeholt und wir fuhren sogleich zum Hort. Dieser liegt in dem aermsten Viertel der Stadt, auch Slums genannt. Und ich wunderte mich anfangs noch, fuer was die vielen Schloesser an den vielen Tueren sind...

Fuer jene, die nicht wissen, was ich in Ecuador tue: ich arbeite als Volontaerin in einem Kinderhort, der von einem Schweizer aus Engelburg gegruendet wurde. Er weiss bestens ueber die Situation hier bescheid, da auch er einst als Volontaer in Ecuador arbeitete und seine Frau in diesem Viertel aufwuchs. Der Hort nimmt Kinder zwischen ca. 2-5 Jahren auf, die in extremer Armut hausen und meist nur einen Elternteil besitzen, da sich der andere aus dem Staub gemacht hat. Der uebriggebliebene Elternteil muss deswegen arbeiten. Diese Elternteile sind meist noch sehr jung, so um die 18 Jahre alt. Diesen Kindern bietet der Hort die Moeglichkeit, waehrend des Tages beschaeftigt zu werden und sie kriegen auch zwei sehr nahrhafte Mahlzeiten hier. Zudem werden die aelteren Kinder ein wenig unterrichtet, aehnlich wie im Kindergarten. Ich arbeite als Maedchen fuer alles. Von Fuedli putzen, Essen eingeben, in den Schlaf wiegen, Kinder duschen bis hin zum Schimpfen (natuerlich in Spanisch-nuetzen tut es wenig, ich glaube, das mit dem spanischen Schimpfen habe ich noch nicht so drauf...).

Die Arbeit gefaellt mir, aber ich weiss kaum etwas mit meiner Freizeit anfangen, da ich den Hort nicht unbedingt alleine verlassen sollte. Es ist nicht gerade ungefaehrlich hier, gerade vorgestern wurde meine Arbeitskollegin, eine Ecuadorianerin wohlbemerkt, vor dem Hort ueberfallen... Hier muss ich eben mit allem rechnen, deswegen halte ich mich momentan noch etwas zurueck mit Exkursionen. Fotos wird es in naechster Zeit wahrscheinlich auch keine geben, da hier alles etwas laaaaaangsaaaaaaaaaam verlaeuft und teils sehr nervenaufreibend ist ;).
Melde mich, sobald ich mich mal wieder auf die Strasse traue und ein Internet Cafe finde-bis dahin, hasta luego!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hoi liebi Francesca,
das sind jo schöi G'schichtä. Das es öpper wohged, dich wie ä Sklavin z'behandlä isch jo schlimm gnueg, aber das er di bim zämme zelä vo dä Stunde au no b'schisst isch also würklich dä Gipfel. Du hesch nämmli 84.75 Std chrampfet und nöd nummä 76 wie er dir verrechnet het!! Ich glaub ich chumm emol öbere!!!
Aber wie ich uf dä Föteli gseh isch jetzt scho wieder viel, viel besser. Ich wünsche dir ganz ä schöni Zit, und pass guet uf dich uf. Hasta Luego! (heisst glaub übersetzt uf Jugo: Häsch du luegget!! :-))